
Letzte Woche fand von 10.–11. November unser Bundesseminar an der PHDL statt. Es war wirklich eine außergewöhnlich tolle Gruppe von Lehrkräften, mit denen wir zwei Tage lang zusammenarbeiten durften – ein echtes Privileg 😊.
Natürlich war die Nutzung von Large Language Models ein großes Thema. Nicht nur am zweiten Tag, als wir Dr. William Maurice Sprague’s KIK4CLIL-Library näher kennenlernen durften, sondern auch bei der Erarbeitung neuer Materialien am ersten Tag.
ChatGPT und Co. (Claude, Mistral, Gemini, Perplexity, DeepSeek etc.) sind wirklich eine unschätzbare Hilfe, wenn es darum geht, Texte – also texts to read, listen to, or watch – so zu adaptieren, dass sie sowohl dem inhaltlichen Kompetenzniveau als auch dem sprachlichen Niveau der Lernenden entsprechen. Auch das Kürzen von meist sehr langen Fachtexten gelingt sehr schnell; auch wenn die Tatsache, dass ChatGPT (noch) keine Wörter zählen kann, ein ganz perfektes Ergebnis manchmal verhindert.
Obendrein liefert ChatGPT auch idealerweise alle Formen und Möglichkeiten der Texterschließung auf allen GeR Niveaus (zB. multiple choice, true/false, jumbled texts, Lückentexte, Vokabel + Definitionen, und und und…, was auch immer die Methodenvielfalt von typischen pre-reading/listening/viewing tasks, while-reading/listening/viewing tasks und post-reading/listening/viewing tasks bieten könnte).
Es gibt inzwischen auch Tools wie MagicSchool.ai, die komplette Lesson Plans generieren können, und auch ChatGPT erstellt – bei entsprechendem Prompt – ganze Unterrichtssequenzen für den CLIL-Einsatz. Sollte eine CLIL-Lehrkraft diese Art des „Denkens“ nutzen? Ja, natürlich! (Unter Berücksichtigung der Frage, ob es wirklich notwendig ist – im Hinblick auf den enormen Energieverbrauch dieser Modelle.)
ABER: Obwohl unsere zeitlichen Ressourcen knapp sind, obwohl sich unser Englisch manchmal unzureichend anfühlt und obwohl die Vorschläge eines LLMs oft so perfekt aussehen, ist es unglaublich wichtig, die Ergebnisse zu reflektieren und genau zu überlegen, ob sie wirklich zur Zielgruppe passen. Ist der Lesson Plan tatsächlich das, was meine Schüler:innen in meinem Fach brauchen?
Die Vorschläge eines LLMs sind immer (noch) ein first draft, ein Erstentwurf. Wir können sie (noch) nicht 1:1 übernehmen. Aber es ist natürlich ein ganz neues großartiges tool in unserem teacher toolkit, das wir sehr zu unserem Nutzen und zum Nutzen unsererSchüler:innen einsetzen können.
